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„Kein Dresscode?“ – Warum die Realität oft anders aussieht

„Kein Dresscode“ – Realität oder Mythos?

In der modernen Arbeitswelt wird immer öfter betont, wie frei wir uns in der Kleiderwahl bewegen können: „Kein Dresscode“ ist das Motto vieler Unternehmen. Das klingt nach lockerer Kleidung und gelebter Individualität.

Doch wie frei sind Mitarbeitende wirklich in ihrer Kleiderwahl?

Die Realität sieht oft anders aus. Auch ohne offiziell festgelegten Dresscode gibt es unausgesprochene Erwartungen – bewusst oder unbewusst –, die von Arbeitgebern oder KollegInnen gepflegt werden.

Selbst wenn ein Unternehmen offiziell sagt, dass das Äußere keine Rolle spiele, wird oft ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet. Schnell entsteht so das Gefühl, dass zum Beispiel ein Anzug oder ein Business-Casual-Stil Seriosität ausstrahlen soll, während zu legere Kleidung riskieren könnte, als unprofessionell wahrgenommen zu werden. „Kein Dresscode“ wird also häufig missverstanden und sorgt in der Praxis eher für Verwirrung als für wirkliche Freiheit.

 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Latente Erwartungen am Arbeitsplatz
  2. Kommunikation als Schlüssel: Warum klare Ansagen wichtig sind
  3. Orientierung für junge Mitarbeiter
  4. Dresscode als Leitplanke in unsicheren Zeiten
  5. Fazit: Klare Kommunikation und Orientierung – Der Dresscode als hilfreiches Tool

1. Latente Erwartungen am Arbeitsplatz

Auch wenn es in einem Unternehmen keinen offiziellen Dresscode gibt, heißt das nicht, dass keine Erwartungen existieren. Diese Erwartungen entstehen durch die Normen und die Kultur des Unternehmens und haben sich oft über Jahre hinweg etabliert – manchmal so subtil, dass sie kaum wahrnehmbar sind.

Fast unbewusst entwickelt sich ein unausgesprochenes Regelwerk, das von vielen Mitarbeitenden intuitiv befolgt wird.

Ein typisches Beispiel: Ein Unternehmen hat offiziell keine Kleiderordnung, doch viele Führungskräfte und Mitarbeitende kleiden sich im gepflegten Business-Casual-Stil.

Ein neuer Kollege oder eine neue Kollegin, die besonders leger erscheint, fällt in dieser Umgebung möglicherweise negativ auf – auch wenn es niemand direkt anspricht.

„Kein Dresscode“ bedeutet also oft nicht, dass keinerlei Erwartungen bestehen.

Es sind oft diese unausgesprochenen Regeln, die unbewusst die Kleiderwahl beeinflussen und für Unsicherheiten sorgen können.

 

2. Kommunikation als Schlüssel: Warum klare Ansagen wichtig sind

Wenn es um Dresscodes geht, wird oft ein entscheidender Punkt vergessen: die Kommunikation.

Gerade in Unternehmen ohne feste Kleiderregeln ist es hilfreich, offen darüber zu sprechen, was wirklich erwartet wird – oder eben auch nicht.

Das klingt vielleicht widersprüchlich, aber genau hier liegt oft das Problem:

Wenn es keine klare Ansage gibt, bleibt viel Raum für Missverständnisse.

Die Folge? Verunsicherung, weil jede*r die "lockeren" Vorgaben anders interpretiert.

Wenn also ein gewisses Maß an Professionalität durch die Kleidung erwartet wird, sollte das auch ehrlich gesagt werden.

In Branchen mit Kundenkontakt kann es zum Beispiel hilfreich sein, eine grobe Orientierung zu geben, ohne direkt strenge Regeln aufzustellen.

So wissen alle, woran sie sind, und müssen nicht raten, was „angemessen“ bedeutet.

 

3. Orientierung für junge Mitarbeiter

 Besonders junge Berufseinsteigerinnen und Praktikantinnen profitieren enorm von klaren Orientierungshilfen – auch, wenn es „nur“ um Kleidung geht. Für viele ist das Berufsleben eine neue Welt, und sie sind oft unsicher, was in Sachen Erscheinungsbild überhaupt erwartet wird. Ein vager Hinweis wie „kein Dresscode“ kann dabei eher Fragen aufwerfen als Klarheit schaffen.

Gerade am Anfang ihrer Karriere wollen die meisten einen guten Eindruck hinterlassen: professionell wirken, ohne sich dabei zu verstellen. Ein bisschen Orientierung hilft ihnen, diese Balance zu finden.

Es zeigt ihnen auch, dass das Unternehmen sich Gedanken über das Auftreten und die Integration der Neuen macht.

So wird aus einer vermeintlich kleinen Frage – „Was soll ich anziehen?“ – eine wertvolle Unterstützung für den Einstieg. 

 

4. Dresscode als Leitplanke in unsicheren Zeiten

 In Zeiten, in denen sich die Arbeitswelt rasant verändert, kann ein Dresscode manchmal wie eine hilfreiche Leitplanke wirken. Mit dem Wandel hin zu Remote- und Hybridarbeit verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit immer mehr. Gerade in solchen Phasen der Unsicherheit kann ein Dresscode – egal, ob formell oder eher locker – ein bisschen Struktur bieten, an der sich die Mitarbeitenden orientieren können.

Wenn sich berufliche Rahmenbedingungen ständig ändern, wächst oft auch das Bedürfnis nach klaren Regeln.

Ein Dresscode kann hier ein Anker sein, der Sicherheit und Orientierung schafft – sei es im Homeoffice, beim Kundengespräch oder im Meeting. Dabei geht es nicht darum, die Freiheit der Mitarbeitenden einzuschränken, sondern eher darum, ihnen eine Unterstützung zu geben.

Ein kleiner Reminder, wie das Auftreten im beruflichen Kontext aussehen könnte, ohne dabei zu streng zu sein. 

 

5. Fazit: Klare Kommunikation und Orientierung – Der Dresscode als hilfreiches Tool

Auch wenn viele Unternehmen heute behaupten, keinen Dresscode zu haben, sieht die Praxis oft anders aus.

Ungesprochene Regeln und Erwartungen führen in der Realität häufig zu Verunsicherung, besonders bei Berufseinsteiger*innen. Ein Dresscode muss aber nicht zwingend eine strenge Kleiderordnung bedeuten.

Vielmehr kann eine offene Kommunikation darüber, was in Sachen Auftreten gewünscht ist, Missverständnisse vermeiden und eine entspanntere Arbeitsatmosphäre schaffen.

Eine klare, transparente Kommunikation über die Erwartungen hilft dabei, dass sich Mitarbeitende sicherer fühlen – vor allem jene, die neu im Unternehmen sind.

Unternehmen sollten Dresscodes daher nicht als Einschränkung sehen, sondern als flexibles Tool, das Sicherheit, Professionalität und eine einheitliche Unternehmenskultur fördern kann.

 

Haben Sie Interesse an klarer Kommunikation und hilfreichen Orientierungshilfen für Ihr Team?

Ein transparenter Umgang mit Erwartungen – sei es beim Dresscode oder anderen Aspekten – trägt viel zu einer positiven Unternehmenskultur bei.

Wenn Sie Unterstützung dabei möchten, klare Botschaften zu formulieren, die für Sicherheit und Orientierung sorgen, helfe ich Ihnen gern weiter.

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